Mittwoch, 15. August 2007

Reiseleitung im Río Caura

Die letzte Woche habe ich mangels eines englisch- und deutschsprachigen Guides am Río Caura verbracht...eine wirklich nette Abwechslung zum Bueroalltag!!!
Am ersten Tag bin ich mit meiner kleinen Gruppe (Colin und Jan) auf der schlechten Srasse und mit einem total schassaugaten Fahrer (der uebrigens Juvenal heisst) bis zu unserer Lodge gefahren, wo wir dann am Abend noch eine Delfintour gemacht haben. Ich war eigentlich fast mehr begeistert als alle anderen, aber wollte mir das nicht unbedingt anmerken lassen.
Leider ist es im Rio Cauragebiet im Moment nicht ganz so schoen, denn wenn alles vom Wasser ueberflutet ist, kann man von den bizarren Steinen kaum etwas sehen, die diese Gegend so einmalig machen.
Wegen des vielen Regens konnten wir auch nicht alles planmaessig durchfuehren und so musste ich meine Dschungelwanderung immer wieder verschieben.
So haben wir eben Indianerdoerfer besucht, denen zugesehen wie man Indianerbrot (Casabe aus Maniok) macht und nachmittags im Fluss gebadet.
Als wir uns einen Fruechtegarten angesehen haben, hat der Indianer Colin eine ca 5kg schwere Kakaofrucht aus ca 7m auf das Auge geworfen...na bum...der hat danach ausgesehen, als haette er eine Schlaegerei gehabt...mir haben die Finger schin von der 2kg Frucht so gebrannt...
Der Colin war auch etwas ungeschickt, denn bei der Dschungelwanderung sind wir eh schon im Schneckentempo gegangen und trotzdem ist er immer wieder gestuerzt...sie waren halt auch nicht mehr die Juengsten...
Abends sind wir dann einmal mitten in einem Schwarm von Flussdelfinen beim roten Sonnenuntergang eine Stunde lang im Fluss getrieben und haben sie mit ihren Babies beobachtet...echt cool!

Nach den Englaendern sind dann 2 deutsche Lesben gekommen, mit denen es auch sehr lustig war. Eine davon ist die Mami meiner Kollegin und die zwei waren echt topfit. So bin ich bei der Wanderung mit den beiden kaum nachgekommen, was mich dann doch ein bisserl fertig gemacht hat...aber bei der Megahitze ueber meterhohe Steine zu steigen is halt auch nicht ganz so leicht...

In der Lodge habe ich taeglich gut gegessen und war viel im Freien. Ausserdem ist es dort ein richtiges Abenteuer, denn mehrmals habe ich in der Haengematte geschlafen. Einmal hat es Nachts geschuettet und die Huette hat nur ein Dach. Ploetzlich habe ich etwas wie einen Affen neben mir auf den Boden springen gehoert und bin von der Erschuetterung aufgewacht...aber selbst nach 10 Minuten konnte ich einfach nix sehen, weil es eine rabenschwarze Ancht war...ich konnte nicht mal den Rucksack neben mir am Boden ausmachen...
Die erste Nacht haben sie ueberhaupt auf mich vergessen und so musste ich im Haus von der Lodgeleiterin schlafen (einfachste Verhaeltnisse, aber nett).

Naja, nach 1 Woche war es aber auch ganz nett, weider zurueck in die Zivilisation zu kommen...eigentlich haette ich noch 2 Tage ohne Arbeit dortbleiben sollen, da kein Fahrer geschickt wurde, um mich zu holen...das war mir dann aber doch zu fad und so habe ich den umstaendlichen Weg genommen und bin in einer Tagesreise wieder zurueck nach Ciudad Bolivar gefahren.

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